Glossar
Aktienindex
Im Aktienindex wird die Entwicklung einer Fülle an Aktien dargestellt, die auf dem Finanzmarkt gehandelt werden. Der bekannteste Aktienindex ist vermutlich der Dax, der den Stand der 30 wichtigsten Aktien der BRD verdeutlicht. Beim Dax handelt es sich um einen Performance-Index, was bedeutet, dass Kursänderungen und Dividenden in die Berechnung einfließen. Dem Performance-Index steht der Kursindex gegenüber, der sich nur aus den Kursänderungen ergibt.
Ask
Verkäufer von Wertpapieren haben konkrete Preisvorstellungen. Das Ask drückt aus, zu welchem Preis ein Wertpapier vom Verkäufer abgegeben wird. Es stellt also ein Verkaufsangebot dar. Im Fachjargon wird auch von „Brief“ oder „Briefkurs“ gesprochen. Unter dem Begriff „Best Ask“ wird das niedrigste Verkaufsangebot verstanden. Der Geldkurs stellt das Gegenteil zum Best Ask dar und wird „Bid“ genannt.
Baisse / Hausse
Phasen starker Kursrückgänge werden Bärenmarkt oder Baisse genannt. Ein konkreter Prozentsatz für den Kursverfall, ab den dieser als solcher eingestuft wird, ist nicht festgelegt, jedoch hat sich der Wert bei minus 20 % etabliert.
Die Bärenmärkte der Geschichte sind aus den 1930-er Jahren bekannt, in denen die Weltwirtschaftskrise den Anlegern heftige Verluste bescherte, aber auch die Finanz- und Dotcomkrise in der jüngeren Geschichte sind als hautnahe Baisse erlebt worden.
Der Bullenmarkt – Hausse – hingegen ist ein deutlicher Kursanstieg. Die Perioden der Kurszuwächse können lange andauern, was dazu führt, dass die Hausse länger andauert als ein Bärenmarkt. Die Baisse werden allerdings als heftiger wahrgenommen.
Basiswert
In der Finanzwirtschaft wird der Basiswert auch dann gemeint, wenn von Underlying oder Bezugswert gesprochen wird. Er bezeichnet den Vertragsgegenstand eines Handels. Dabei können sowohl Options-, Termin oder Terminkontraktgeschäfte als auch Derivate abgeschlossen werden.
Basiswerte können Waren, Finanzgüter und -werte sein, in der Regel wird bei den wichtigen Finanzprodukten der DAX oder US-Dollar zugrunde gelegt wird. Es gibt auch Angebote mit regulären Konsumgütern, landwirtschaftlichen Produkten, Rohstoffen und Metallen. Edelmetalle und Edelsteine werden ebenso gehandelt wie finanzielle Produkte. Zu letzteren zählen Aktienkurse, Termingelder, Staatsanleihen, Devisen und Schuldverschreibungen.
Bid
Der Geldkurs Bid stellt die Kaufnachfrage nach einem Wertpapier dar. Er bezeichnet den Kurs, zu dem Händler an der Börse ein Wertpapier verkaufen können und damit den Preis, den der Käufer bezahlen bzw. anbieten würde. Der Best Bid ist das höchste Kaufangebot. Das Gegenteil zum Bid ist das Ask – der Briefkurs.
Broker
Als Broker werden Wertpapiermakler bezeichnet, die Handelsverträge abwickeln. Dabei können die Broker sowohl An- wie auch Verkäufe abschließen. Der beauftragende Anleger bezahlt den Broker dann über eine Gebühr. Diese Gebühr wird Courtage genannt.
CFD
Ein Contract for Difference wird mit CFD abgekürzt. Gehandelt wird er über Broker oder Banken. Der CFD stellt Derivate dar, wie Knockouts oder Optionsscheine. Anleger platzieren Order hierbei auf steigende oder fallende Kurse von Aktien, Rohstoffen oder Währungspaaren, ohne diese tatsächlich zu erwerben. Stattdessen erwirbt er den CFD, der sich 1:1 mit der Kursentwicklung des Basiswertes bewegt.
Beim Broker oder der Bank hinterlegt der Anleger als Marge einen Teil des Basiswertes (z.B. 1 bis 10 %) und handelt dann mit einem Hebel auf dieses Papier. Der Hebel kann beispielsweise das 100 oder 200-fache ausmachen. Die hohen Hebelwerte machen diese Geschäfte so reizvoll wie riskant. Entwickelt sich der Kurs in die angestrebte Richtung, können hohe Gewinnen erzielt, aber auch große Verluste gemacht werden. Damit die hinterlegte Marge nicht überstiegen wird, gibt es Schutzmechanismen wie einen Stopp oder das automatische Trailing.
Der Derivatenhandel mit Hebelwirkung ist in anderen Bereichen des Finanzmarktes bereits lange bekannt. CFDs haben diesen Gegenüber allerdings einige Vorteile. Im Wesentlichen sind da die Preistransparenz, niedrigere Gebühren und unlimitierte Laufzeit zu nennen. Ein Einstieg ist auch mit kleineren Summen möglich. Währungspaare können teilweise bereits mit Kontoeinlagen von 50 Euro gehandelt werden. Der Handel von Währungspaaren wird auch als Forex-Handel bezeichnet.
CFDs profitieren außerdem davon, dass Werte mit einem Stopp belegt werden können, die in Europa overnight gar nicht im Handel sind. Damit ist der Overnight-Gap ausgeschlossen.
Der Preis eines CFDs wird täglich neu berechnet. Longpositionen werden dann mit Finanzierungszinsen belegt und Shortpositionen bekommen Zinsen aufs Guthaben gutgeschrieben. In Deutschland fallen auf Gewinne aus CFDs Solidaritätszuschlag und 25% Abgeltungssteuer an.
Der Handel mit CFDs steckt noch in den Kinderschuhen, hat sich aber bereits etabliert und ist aus dem Finanzwesen nicht mehr wegzudenken. Besonders im Handel von Währungspaaren finden risikobewusste Anleger aufgrund der großen Intradayschwankungen ein ideales Instrument.
Derivate
Finanzprodukte, deren Preise sich von Aktien- oder Devisenkursen ableiten, werden Derivate genannt. Auch Rohstoffpreise, Kennzahlen, Indizes, Zins- oder Kursentwicklungen können dem Wert von Derivaten zugrunde liegen.
Rechtlich gesehen sind Derivate Verträge (Inhaberschuldverschreibungen), die von Anlegern und Finanzdienstleistern abgeschlossen werden. Produkte die Vertragsgegenstände von Derivaten sein können, sind Futures, Optionen und Optionsscheine, aber auch Zertifikate. Ein Vorteil von Derivaten ist, dass verschiedene Anlagestrategien genutzt werden können. Am Markt werden Derivate hoch angesehen, so erweitern viele Fondsanbieter ihre Sortimente mit Derivaten oder stellen reine Derivatenfonds zusammen.
Geld-Brief-Spanne
Der Spread – wie die Geld-Brief-Spanne in der Finanzwelt auch bezeichnet wird, beschreibt die Differenz zwischen gebotenen Kauf und Verkaufskursen. Als Formel liegt hier zugrunde: Bid-Ask=Spread.
Glattstellen
Der Begriff „Glattstellen“ ist in Termingeschäften relevant. Die Bedeutung kann allerdings variieren:
Ein Händler hebt eingegangene Verpflichtungen an der Börse durch ein Gegengeschäft gegeneinander auf
Ein Verkäufer kauft seine Option vor Ablauf der Optionsfrist wieder zurück
Spekulationsgeschäfte werden zum Börsenschluss beendet
Hebel
Im Handel von Währungspaaren – Forex-Handel ist der Hebel ein wichtiges Instrument. Der Leverage-Effekt bedeutet, dass bereits mit einer geringen Margin mit großen Beträgen handeln kann. Eine Kontoeinlage von 100 Euro mit einem Hebel von 100:1 ermöglicht einen Trade mit 10.000 Euro. Kleine Kursschwankungen können sich bereits stark auswirken und hohe Gewinne, aber auch hohe Verluste einbringen. Broker haben ein Stufensystem für Hebel ab 5:1 bis 400:1. Dabei gilt, dass das Risiko mit Größe des Hebels steigt.
Margin
Sicherheitsleistungen im Forex-Bereich werden Margin genannt. Sie bezeichnen den Wert, der auf einem Handelskonto liegen muss, damit ein Trade durchgeführt werden kann. Die Margin wird im Verlustfall zur Mindestabdeckung des Handelskontos verwendet. Die Höhe der Mindestabdeckung ist von Broker zu Broker unterschiedlich und wird auch vom Hebel und Währungspaar beeinflusst. Schlecht laufende Trades werden dann automatisch beendet, wenn die Verluste die Margin übersteigen würden.
Margin-Call
Der Margin-Call tritt ein, wenn ein Trader im Forex-Handel so hohe Verluste macht, dass die Margin – also der Sicherheitsbetrag, überschritten wird. Tritt dies ein, so kontaktiert der Broker den Trader und weist darauf hin, dass eine neue Margin erforderlich ist. Wird diese nicht hinterlegt, wird die Handelsposition automatisch geschlossen. Damit wird verhindert, dass das Handelskonto ins Minus gerät.
Um das Risiko zu mindern, wird geraten das Kapital auf mehrere Positionen zu verteilen und immer eine sichere Kapitaldecke zu haben, die über der Mindestmargin liegt.
Wie rasant sich Devisenkurse verändern können, beweisen volatile Märkte. Kommt es zum Margin-Call wird die Handelsposition geschlossen und spätere positive Entwicklungen bringen dann keine Gewinne mehr.
Over the Counter (OTC)
Wird außerhalb der Börse mit Marktbeteiligten gehandelt, steht dafür die Bezeichnung Over the Counter (OTC). Dies bezieht sich üblicherweise auf den Wertpapierhandel zwischen Banken, wenn diese den Handel unter der Decke halten wollen oder mit Papieren handeln, die an der Börse keine Zulassung haben. Privatanleger haben über Broker die Chance Over the Counter zu handeln, indem die Broker direkte Kursanfragen ab die Emittenten senden. Für private Trader ist OTC vor allem attraktiv, weil die Börsengebühren bei den OTC Trades entfallen.
Tradegate oder „Lang & Schwarz“ sind organisierte OTC-Handelsplattformen, allerdings werden solche Plattformen nicht ausreichend kontrolliert, so dass der Markt nicht transparent genug ist. Ob die Vertragspartner die Verträge immer erfüllen, kann daher nicht zugesichert werden.
Pip
Im Devisenhandel wird der Währungskurs in der Regel mit 4 Stellen nach dem Komma angegeben. Die kleinste Währungskurstufe – Percentage in Points – wird mit Pip abgekürzt. Ein Pip stellt also die 4. Nachkommastelle eines Kurses dar. Ausnahmen gibt es bei Währungen die mit 2 Nachkommastellen angegeben sind wie dem Yen – hier gilt die letzte Nachkommastelle als Pip.
Scalping
Kleinstgewinne werden mit Scalping betitelt. Im Devisen- und Währungspaarhandel ist der Begriff häufig in Anwendung. Ein Scalper zielt bewusst auf Kleinstgewinne ab. Im Forex-Handel werden Währungspaare oft nur für wenige Sekunden bis Minuten eingekauft und sofort wieder abgestoßen. Der Pip kann sich minimal verändert haben und Kleinstgewinne abwerfen. Die Hebel können jedoch enorme Gewinne daraus machen. Illegal ist Scalping nicht, Broker sehen dies jedoch nicht gern. Gerade bei sekundenschnellen Wiederverkäufen sehen sie Probleme, dass die Order mit Verzug ausgeführt wird und sie den Verlust tragen müssen. Einige Broker schließen Scalping daher in ihren Geschäftsbedingungen aus.
Short
Verkauft ein Anleger Aktien oder Wertpapiere, die er noch gar nicht besitzt, wird dies Short oder Leerverkauf genannt. Der Plan ist, diese Papiere bei fallenden Kursen günstiger einzukaufen, als er sie gerade „leer“ verkauft hat.
Spread
Die Differenz zwischen Bid und Ask ergibt den Spread. Bid ist der Kaufkurs eines Wertpapiers, Aks der Verkaufskurs. Im Devisenhandel ist die Differenz der Pips der Spread. Nach dem Spread richten sich die Kosten für einen Trade.
Long
Long ist wie sprachlich gesehen auch – der Gegenpart zu Short. An der Börse besagt der Begriff Long, dass Papiere gekauft wurden und jetzt auf einen Kursanstieg gehofft wird. Derivate, Investmentfonds oder der klassische Kauf von Aktien sind hier Beispiele dafür.
Underlying
Der Bezugs- oder Basiswert wird im Finanzwesen mit Underlying bezeichnet. Underlying kann einen Waren- oder Finanzwert darstellen. Edelmetalle oder Rohstoffe wie Gold- oder Ölpreise sind ebenso Basiswerte wie Indizes, Bundesanleihen oder der US-Dollar. Am bekanntesten ist der DAX als Bezugswert. Angewendet wird dieser Basiswert bei Termingeschäften, in denen Schuldschreiben, Devisen, Aktien gehandelt werden. Die Basis bewertet den Vertrag am Termin. Auch der Handel mit Zertifikaten ist auf den Underlying orientiert. Das Wertverhältnis zwischen Zertifikat und Basiswert kann vertraglich festgehalten werden.
Stop-Loss
Mit dem Stopp-Loss wird ein Aktienkurs festgelegt, bei dem eine Aktie automatisch verkauft wird. Übersetzt werden kann das mit Stoppkurs oder einfach Stopp. Mit den Stoppkursen kann das Verlustmanagement optimiert werden. Aktien die über eine längere Zeit fallen, werden dann automatisch verkauft, wenn sie den Stopp-Loss erreicht haben.
Volatilität
Unterliegen Wertpapiere Kursabweichung, so werden diese mit Volatilität bezeichnet. Volatile Märkte sind also auch schwankende – bewegte Märkte. Mathematisch gesehen, wird mit der Volatilität die Standardabweichung von Renditen berechnet. Daher setzt die Finanzwelt den Begriff auch als ein Maß fürs Risiko ein. Eine hohe Vola bedeutet ein riskanteres Geschäft. Allerdings können Abweichungen auch nach oben ausschlagen und dann hohe Gewinne einbringen. Da dies ebenfalls in die Berechnung der Vola einfließt und den Wert erhöht, kann sie nicht als einziges Maß zur Risikobewertung gesehen werden.
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